Bildung im Vorübergehen:

Otto-Eißfeldt-Straße

Zusatzschild-Text:
Theologe und Orientalist, Erster Rektor der Universität Halle nach 1945
Spender:
gespendet von Eberhard Doege
Status:
realisiert am 28.05.2010

Otto Eißfeldt (1887-1973)

Otto Eißfeldt wurde am 1. September 1887 in Northeim als Sohn eines Rechtsanwaltes und Notars geboren. Er besuchte Schulen in Northeim, Koblenz, Dortmund und Duisburg. Nach dem Abitur studierte er von 1905 bis 1912 Theologie und orientalische Sprachen in Göttingen und Berlin. Bedeutende Lehrer waren Julius Wellhausen und Rudolf Smend (sen.) in Göttingen und Wolf Wilhelm Graf Baudissin und Hermann Gunkel in Berlin. 1908 legte Eißfeldt seine erste theologische Prüfung in Hannover ab und wirkte dann bis 1912 als Senior (Inspektor) am Studienhaus Johanneum in Berlin. 1911 wurde Eißfeldt in Berlin zum Lic. theol. promoviert und bereits 1913 habilitierte er sich in Berlin für das Fach Altes Testament. 1916 erwarb er den Dr. phil. in Göttingen. Von 1912 bis 1922 war Eißfeldt Prediger an der Jerusalems- und Neuen Kirche in Berlin. Neben diesem Predigeramt lehrte Eißfeldt ab 1913 in Berlin. Er erhielt 1918 den Professorentitel und 1920 einen Lehrauftrag.

1921 erging an Eißfeldt ein Ruf auf den Lehrstuhl für Altes Testament und Semitische Religionsgeschichte an der Universität Halle, dem er im Jahre 1922 folgte. Bis zu seiner Emeritierung 1957 und einer weiteren Vertretung bis 1959 und 1962 war er an diesem Lehrstuhl tätig. Darüber hinaus war er in schwierigen Zeiten Rektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, und zwar 1929/1930 und von 1945 bis 1948. Die hohe Wertschätzung die ihm zuteil wurde, mündete 1956 in die Ernennung zum Ehrensenator der Universität.

Die Zeit an der halleschen Universität war für Eißfeldt offenbar so erfüllt, dass er Rufe nach Gießen 1927 und nach Göttingen 1942 ablehnte. Von 1936 bis 1950 gehörte Eißfeldt dem Konsistorium der Kirchenprovinz Sachsen an. Im Februar 1949 wurde er Korrespondierendes und im Juli 1949 Ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Das  wissenschaftliche Werk von Otto Eißfeldt als Alt-Testamentler und Religionsgeschichtler, insbesondere der orientalischen Religionsgeschichte weist eine Vielzahl von Veröffentlichungen auf. Eißfeldt genoss hohe nationale und internationale Wertschätzung unter seinen Fachkollegen, wofür auch die Ehrendoktorwürden von Berlin 1922, Glasgow 1951 und Budapest 1955 beredtes Zeugnis ablegen.

Otto Eißfeldt starb hoch betagt am  23. April 1973 in Halle an der Saale und wurde auf dem Laurentiusfriedhof beigesetzt.

Quellen:

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